Mit der Gründung einer Familie verschwinden viele Künstlerinnen und Künstler von der Bildfläche. Sie stehen vor der Wahl: Kunst oder Kind?

Das Kunstsystem kennt zwar Kunstangebote für Kinder, doch auf Seite der Kunstproduktion werden Kinder in der Regel ausgeklammert: Förderprogramme, Atelierstipendien, Veranstaltungen, Ausstellungen und Ausbildungen nehmen auf familiäre Situationen wenig oder gar keine Rücksicht. So werden Präsenzpflicht, fehlende Kinderbetreuung, unangemessene Wohnsituation für mitreisende Kinder, fehlende Deckung zusätzlicher Kosten und das explizite Verbot der Anwesenheit von Kindern zur unüberwindlichen Hürde. Ganz nebenbei ist es schon eine Herkulesaufgabe, die Familienfinanzen zu sichern.

Damit auch Künstlerinnen und Künstler mit Kindern ihren Beruf ohne zusätzliche Hürden ausüben können, braucht es ein Umdenken – oder: Weiterdenken. Nämlich, wie Kinder auf Seite der Kunstproduktion mitgedacht und wie familiäre Situationen berücksichtigt werden können.

 

Online-Podiumsdiskussion Dezember 2020:
Praxis und Care – Familie und Beruf

In dieser Veranstaltung vom 5. Dezember 2020 begegneten sich verschiedene Vertreter/innen der Kunstszene, die unterschiedliche Modelle von Familie und Beruf leben. Die persönlichen Schilderungen über die Organisation des Alltags werden in den grösseren Zusammenhang der 2018 durchgeführten Umfrage «Kunst und Kind» der Visarte Schweiz gestellt.

Panel-Diskussion mit: Raffael Dörig (Leiter Kunsthaus Langenthal), Regula Humm (Visarte Zürich Mitglied/Künstlerin), Lena Maria Thüring (Künstlerin), Nadine Wietlisbach (Direktorin Fotomuseum Winterthur),
Moderation: Esther Banz (Journalistin)
Mit einer Begrüssung von Brigitte Dätwyler (Vorstand Visarte Zürich) und einer Einführung von Regine Helbling (Geschäftsführerin Visarte Schweiz).

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